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Industrie- und Filmmuseum Wolfen

Über das Museum

Über das Industrie- und Filmmuseum Wolfen

In dem heutigen Museumsgebäude wurde Fotografie- und Filmgeschichte geschrieben: Die Aktiengesellschaft für Anilinfabrikation (AGFA), seit 1873 unter dieser Bezeichnung in Berlin künstliche Farben und ab 1887 Fotochemikalien produzierend, errichtete im Jahre 1909 den noch heute teilweise erhaltenen Gebäudekomplex. Ursprünglich als reine Kinofilmproduktionsstätte geplant, erweiterte sich die Produktionspalette auf Foto-, Röntgen-, Flieger- bis hin zu Schmalfilm.
An der zu besichtigenden Begießmaschine gossen die Filmwerker 1936 den ersten universell einsetzbaren Mehrschichtenfarbfilm der Welt. Im Jahre 1941 gelangte der erste Farbfilm aus Wolfener Material in Deutschlands Kinos zur Aufführung - der Streifen "Frauen sind doch bessere Diplomaten" mit Marika Rökk und Willy Fritsch in den Hauptrollen. Weitere, auf AGFA-Rohfilmmaterial gedrehte Filme, wie z.B. "Münchhausen" mit Hans Albers, folgten. Seit 1964 wurden die fotografischen Aufnahmematerialien unter den Namen ORWO (ORiginal WOlfen) vertrieben.

Eine lebendige Vermittlung des Prozesses der Filmherstellung haben sich ehemalige Mitarbeiter der Filmfabrik zum Leitgedanken gemacht. Sie erzählen nicht nur interessante Aspekte über die einst schwere Arbeit in den Dunkelräumen sowie über die Geschichte von AGFA und ORWO. In den Führungen fließt auch die eine oder andere unterhaltsame Anekdote aus den Produktionszeiten ein.
Ein Höhepunkt für Freunde der Fotografie ist die "Schatzkammer" des Museums: Die mit über 800 Fotoapparaten größte öffentlich zugängliche Sammlung Sachsen-Anhalts zeigt einen Querschnitt vorwiegend deutscher Kameraproduktion.

Seit Ende November 2022 gibt es auch eine Ausstellung über die Geschichte der Chemiefaserherstellung in der Filmfabrik Wolfen.
Mit der Errichtung dieser Ausstellung wurde der schon seit vielen Jahren geäußerte Wunsch vieler ehemals im Faserbereich der Filmfabrik Beschäftigter erfüllt, endlich auch über ihren Arbeitsbereich zu berichten. Gründe genug dafür gibt es: Seit den 1920er Jahren wurden Spitzenleistung auf dem Gebiet der Faserforschung erbracht. Die Filmfabrik war einst das weltgrößte Zellstoffwerk mit angeschlossener Viskosefabrik. 1936 erfolgte die Produktion der ersten vollsynthetischen Faser der Welt. In den jungen Jahren der DDR war Wolfen Rückgrat der Faserindustrie und zum Ende der DDR schließlich, herrschten schwierigste Arbeitsbedingungen. Die nun in den kommenden Jahren neu zu erstellende Dauerausstellung soll von all dem erzählen. "Wir wollen das Wissen der Ehemaligen unbedingt in die neue Ausstellung einbinden.", sagt Sven Sachenbacher, der Museumsleiter. Zunächst aber informiert eine Interimsausstellung zu Eckpunkten der Wolfener Fasergeschichte und möchte zur Beschäftigung mit diesem interessanten Kapitel der regionalen Industrie- und Wirtschaftsgeschichte anregen.

  • Barrierefrei
    Fahrstuhl vorhanden; Führungen in leichter Sprache
  • Fotografieren erlaubt
  • Garderobe: Verfügbar
  • Schließfächer: Verfügbar
  • Museumsshop
  • Kein Museumscafé
  • Wickelraum

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