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Erkenbert-Museum Frankenthal Frankenthal um 1600 - Glaubensflüchtlinge

Frankenthal um 1600 - Glaubensflüchtlinge

Über die Sammlung

Die pfälzischen Exulantensiedlungen unter Kurfürst Friedrich III in Otterberg, Lambrecht, Schönau und Frankenthal entstanden aus aufgehobenen Klöstern und deren umgebenden Dörfern. In ihnen siedelten niederländische Glaubensflüchtlinge aus der Frankfurter Exulantenkolonie, die im Jahre 1562 ausgewandert waren. Einer von ihnen war der Prediger Pieter Daethen (Petrus Dathenus). Sie suchten eine neue Beibe und gelangten schließlich nach Frankenthal, wo durch die Einführung der Reformation das aufgehobener Augustiner-Chorherrenstift als Behausung zur Verfügung stand. Die Exulanten - 58 Familien mit Personal - unterschreiben einen "Mietvertrag" (Kapitulationsurkunde 1562), der ihnen das Gebäude zur Verfügung stellte und die Rechte und Pflichten der neuen Bewohner festhielt. Eine Zeitlang war neben Deutsch auch Flämisch als Amtssprache gestattet. Erst 1583 wurde Deutsch als alleinige Amtssprache festgelegt. Die neuen Bewohner brachten Handel, Handwerk und Wohlstand nach Frankenthal, so dass die Stadt 1577 das Stadtrecht erhielt. Um 1600 lebten rund 4000 Einwohner in Frankenthal und die Stadt war ein florierendes Zentrum in der Pfalz.

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