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Keramikmuseum Westerwald Historische Keramik [Lfd. Nr. 12; Inv. Nr. St 1658]
Renaissancekrug - Krug mit Bauerntanz (Keramikmuseum Westerwald CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Keramikmuseum Westerwald (CC BY-NC-SA)
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Renaissancekrug - Krug mit Bauerntanz

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Beschreibung

Siegburg oder Höhr (Westerwald), Ende 16. Jahrhundert

Steinzeug, salzglasiert (?), weiß-grauer Scherben, keine Bemalung, breiter zylindrischer Mittelfries, frei gedreht.

Vergleichbare Exponate:
Museum f. Angewandte Kunst, Köln, Kat. Nr. 220, Inv. Nr. Z 6, Z 17, E 2092, E 4308
Rastalsammlung, St. 1675
Sammlung Les Paul (USA)

Literatur:
Falke S. 71, 73, Abb. 135, 156, 208
Reineking v. Bock, S. 310, Taf. 30, 31, 34, 35;
Lipperheide, S. 36; G.Kessler, S. 48 ff.
Klinge (Deutsches Steinzeug, 1979) S. 67
Adler, S. 356
Kessler: S. 48 ff.

Nach Falke I/ S. 126, 127 hat der Monogrammist "LW", Siegburg, (möglicherweise Laurentz Wolters, Sohn des aus Köln stammenden Hermann Wolters, s. Falke I/S. 122) als erster 1575 die Bauerntänze nach einer Kupferstichfolge des Hans Sebald Beham aus Nürnberg / Frankfurt zu einer Krugleiste verarbeitet. Im MAK, Köln befindet sich ein Bruchstück einer Matrize aus weißem Ton mit dem Fries der Bauerntänze gezeichnet mit "HH" (Inv. Nr. E 2308) für Hans Hilgers.

Ein eindrucksvoller Krug mit Bauerntanz stammt von Jan Emens, Raeren, aus dem Jahre 1576 ( Falke II/ S. 18). Größere Verbreitung hat dieser Fries in vielen Abwandlungen in Raeren gefunden, weil sich die dort entwickelte Form der Gefäße mit breitem zylindrischem Mittelteil besonders gut für die Verwendung solcher Friese eignete. Eingehende Untersuchungen in Kohnemann: "Raerener Bauerntänze". Die Bauerntänze auf dem hier vorgestellten Krug sind ohne Unterbrechungen durch Säulen mit Rundbögen dargestellt. Der Halsfries ist mit Gesichtsmasken verziert, die Schulter mit Kerbschnitt, der Ablauf mit floralen Stempelmustern. Der Wulst über dem Mittelfries ist etwas stärker ausgebildet als der darunterliegende. Der breite Henkel trägt im Rücken ein etwa 5 mm breites Stempelband über fast die ganze Länge. Die Mittelfriesauflage ist an Teilen durch unterschiedlichen Schwund zum Hauptkörper angerissen. Falke beschreibt in I/ S. 73, 74 "Die Knütgen in Höhr" eine Reihe von Gefäßen Siegburger Art, die jedoch durch als Funde gesicherte Erzeugnisse aus Höhr bestätigt sind. Beweise hierfür waren durch Ausgrabungen von Ernst Zais und Peter Dümler erbracht worden. Der in Abb. 208 dargestellte Krug, zu dieser Zeit im Kunstgewerbemuseum Berlin, ist dem hier vorgestellten sehr ähnlich. Zur Übersiedlung der Knütgens von Siegburg nach Höhr und der Lokalisierung ihrer Werkstatt in der Mittelstraße s. G. Kessler "Zur Geschichte des Rheinisch-Westerwäldischen Steinzeugs der Renaissance und des Barock" S. 48 ff

Material/Technik

Steinzeug, salzglasiert (?), weiß-grauer Scherben, keine Bemalung, breiter zylindrischer Mittelfries, frei gedreht

Maße

Höhe: 22 cm, größter Durchmesser: 10,5 cm

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Keramikmuseum Westerwald

Objekt aus: Keramikmuseum Westerwald

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