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Museum SchPIRA

Über das Museum

Um das Museum SchPIRA einzurichten, stellten das Historische Museum der Pfalz Speyer und das Landesamt für Denkmalpflege Dauerleihgaben der Judaica-Sammlung zur Verfügung. Gezeigt werden archäologische Exponate der drei wichtigsten Säulen der jüdischen Gemeinde: Synagoge, Ritualbad, Friedhof.
Während von Synagoge und Mikwe noch Überreste erhalten geblieben sind und im Original besichtigt werden können, gibt es den Friedhof und die Wohnhäuser nicht mehr. Die mittelalterlichen Gebäude der "Alten Judengasse" (heute Kleine Pfaffengasse) wurden beim großen Stadtbrand 1689 zerstört; an ihrer Stelle entstand im 18. Jahrhundert eine neue Wohnbebauung.
Nach und nach erwarb die Stadt Speyer Grundstücke dieses Areals und machte den ehemaligen Kultbereich für die Öffentlichkeit zugänglich.
2010 kehrten die originalen Objekte in die unmittelbare Nachbarschaft ihrer Ursprungsverwendung zurück. Gut geschützt vor Witterungs- und anderen Umwelteinflüssen legen Fenster, Kapitelle und weitere Architekturelemente, Grabsteine sowie Münzen ("Schatz von Lingenfeld") oder Bodenfliesen Zeugnis ab vom jüdischen Speyer im Mittelalter.
Der Friedhof, der ursprünglich in der Nähe des heutigen Bahnhofs lag, wurde nach dem Untergang der jüdischen Gemeinde um 1500 aufgelöst. Christen pachteten den Grund und verwendeten die massiven Grabsteine als Baumaterial. Als Treppenstufe zurecht geschlagen, in den Verteidigungsmauern, städtischen Brücken oder Privathäusern verbaut, tauchten bisher nahezu fünfzig Grabsteine wieder auf, die in die Zeit zwischen 1112 und 1443 datieren. Ihre hebräischen Inschriften erzählen uns von einzelnen Mitgliedern der einst so bedeutenden jüdischen Gemeinde von Speyer und erlauben Einblicke in deren persönliche Lebenswege.
Bearbeitung für museum-digital: Michaela Hayer (Abteilung Kulturelles Erbe, Stadtarchiv Speyer), unter Mitarbeit von Cordula Mattutat und Ellen Grünenwald, 2013/2014. Fortführung von Julia Kratz (Abteilung Kulturelles Erbe, Stadtarchiv Speyer) ab 2018.

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