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Mindener Museum Objekt im Fokus [4 B 11.74]
Nussknacker - Objekt im Fokus November & Dezember 2015 (Mindener Museum CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Mindener Museum (CC BY-NC-SA)
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Nussknacker vom Holzbildhauer Paul Stelzer aus Bad Warmbrunn, um 1920

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Beschreibung

König Nussknacker so heiß´ ich, harte Nüsse, die zerbeiß´ ich. Süße Kerne schluck´ ich fleißig, doch die Schalen, ei, die schmeiß´ ich lieber andern hin, weil ich König bin.“ So heißt es in dem 1851 von Heinrich Hoffmann geschriebenen WeihnachtsmärchenKönig Nussknacker und der arme Reinhold“. Wenn auch nur im Traum, ließ der Erfinder des Struwwelpeters in seiner Bildergeschichte erstmals einen hölzernen Nussknacker zum Leben erwachen.
Um 1870 entstanden nach dem Vorbild des König Nussknacker die ersten gedrechselten und bemalten Exemplare in der Werkstatt von Friedrich Wilhelm Füchtner in Seiffen im Erzgebirge.

Der grimmig dreinblickende, bärtige König oder Soldat mit schmucker Uniform ist bis heute bei Kindern und Erwachsenen beliebt. Er dient als Spielzeug, Dekorationselement oder einfach nur als praktischer Nussöffner. Ein Druck auf den Hebel am Rücken genügt, und mit einem beherzten Biss bricht die Nuss in seinem Mund knackend entzwei.
Besonders zur Weihnachtszeit stehen Nüsse hoch im Kurs. Zwischen Schokoladenweihnachtsmännern, Äpfeln und Orangen findet man nicht selten die verschiedensten Nusssorten auf dem Weihnachtsteller. Doch wer den schmackhaften Kern essen will, muss erst einmal die harte Schale knacken.

Der Nussknacker gehört sicher mit zu den ältesten Werkzeugen der Menschheit. Neben den unterschiedlichen Techniken (Schraubgewinde, Zange oder Hebel) war die Wahl eines robusten Materials wie Holz, Knochen oder Metall entscheidend. Auch der Phantasie bei der figürlichen und farblichen Gestaltung waren kaum Grenzen gesetzt.
Vor Kraft strotzende Figuren zeigen Soldaten, Polizisten, Bauern, Müller oder auch Mönche. Nachgebildete Köpfe von Persönlichkeiten wie Napoleon oder Bismarck bissen sich im 19. Jh. an so mancher harten Nuss die Zähne aus. Daneben waren Tierfigurenknacker als Souvenirs sehr beliebt.

Der gezeigte Nussknacker mit Hebelknackvorrichtung ist als kauernder Affe aus Holz gestaltet. Er blickt mit seinen Glasaugen lebhaft in die Ferne. Die Figur wurde um 1920 von dem Holzbildhauer Paul Stelzer in Bad Warmbrunn gefertigt. Dieser niederschlesische Ort ist für seine bis 1946 bestehende Holzschnitzschule bekannt. Über vier Jahrzehnte bildete sie den Mittelpunkt des kunstgewerblichen Schaffens im Riesengebirge. Bei ihrer Gründung im Jahr 1902 stand die Förderung des heimischen Kunsthandwerks im Vordergrund. Schnell entwickelte sich die Institution unter ihrem Leiter Cirillo dell´Antonio auch über die Grenzen hinaus zu einer angesehenen Kunsthandwerkerschule für Holzschnitzerei und Kunsttischlerei.

Inzwischen ist der Nussknacker, neben den Räuchermännchen, Lichterengeln und Pyramiden zu einer Symbolgestalt des Erzgebirges geworden.

Lust bekommen, auch mal wieder eine Nuss zu knacken?

Material/Technik

Holz, Glas / geschnitzt

Mindener Museum

Objekt aus: Mindener Museum

Das 1912 gegründete Mindener Museum ist in einem Gebäudeensemble von sechs Häusern im Stil der Weserrenaissance untergebracht und zählt zu den...

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