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Mindener Museum Objekt im Fokus [12 B 3.38 a-c]
Filter Sonnenbrillen (Mindener Museum CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Mindener Museum (CC BY-NC-SA)
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Sonnenbrillen, nach 1950

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Beschreibung

Das Objekt im Fokus in den Monaten Juli und August ist ein Konvolut von Sonnenbrillen mit charakteristischen schmetterlingsförmigen Gestellen der 1950er und 60er Jahre. Die verkaufsfertig verpackten Sonnenbrillen kamen 1983 im Rahmen des Ankaufs einer kleinen Ladenausstattung aus Petershagen in die Sammlung des Mindener Museums.
In Deutschland begann nach Ende des zweiten Weltkriegs in den 1950er Jahren ein rascher Wiederaufschwung der Wirtschaft. Die durch das Wirtschaftswachstum bedingten höheren Löhne ermöglichten der Bevölkerung eine Verbesserung des Lebensstandards. Die Besatzungsmacht Amerika und die Einfuhr neuer Konsumgüter aus Frankreich und Italien öffneten die Bundesrepublik Deutschland zudem für völlig neue Modetrends.
Dieser Umstand beeinflusste auch die bis dahin als hässlich empfundenen Brillengestelle. Clevere Werbeslogans wie „Besser sehen-besser aussehen“ hatten das Ziel, die Brille zu einem kosmetischen Artikel und modischen Attribut zu machen. Eine Image-Verbesserung sollte auch durch die Werbung mit den Stars der damaligen Zeit, wie Sophia Loren, Gina Lollobrigida oder Curd Jürgens herbeigeführt werden.
Die Sonnenbrille hatte es bei den Konsumenten etwas einfacher. Durch die beginnende Reisewelle in den 1950er Jahren in das Sehnsuchtsland Italien wurde die Sonnenbrille zu einem Symbol für Sommer, Sonne und Urlaub. Man trug sie auch zu Hause in Deutschland gerne.
Da sich nicht jeder eine qualitativ hochwertige Sonnenschutzbrille vom Optiker leisten konnte, kamen vermehrt auch einfach produzierte Sonnenbrillen auf den Markt. Diese günstigen Sonnenbrillen wurden in regulären Geschäften, wie z. B. dem Petershager Laden, angeboten. Dort wurden Sie für 2,- Mark pro Stück verkauft.
Möglich wurde die erschwingliche Produktion von Brillen durch neue Entwicklungen im Bereich der Polymerchemie, die eine kostengünstige Herstellung von Kunststoffen ermöglichten. Fortschritte in den Berechnungsmöglichkeiten und den Herstellungsverfahren von Brillengläsern gestatteten auch die Anfertigung von neuen und größeren Brillenformen. Somit war der Weg für die Gestaltung von extravaganten Brillenformen wie der Schmetterlingsbrille geebnet.
Extreme Formen, wie mit Strass besetzte Schmetterlingsbrillen oder Jalousiebrillen, wurden jedoch im Alltag nur von sehr wenigen Modemutigen getragen. Sie dienten in erster Linie der Zurschaustellung der Innovationen des Optikerfachhandels in den neuen, farbig gedruckten Illustrierten oder den Auslagen der Geschäfte.

Material/Technik

Kunststoff, Glas/ industriell hergestellt

Mindener Museum

Objekt aus: Mindener Museum

Das 1912 gegründete Mindener Museum ist in einem Gebäudeensemble von sechs Häusern im Stil der Weserrenaissance untergebracht und zählt zu den...

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