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Naumann-Museum Köthen Oologische Sammlung W. SCHWARZE

Oologische Sammlung W. SCHWARZE

Über die Sammlung

Die oologische Kollektion des aus Köthen stammenden und seit 1951 in Herten/Westfahlen lebenden WERNER SCHWARZE (1927-1997) entstand aus seiner langjährigen ehrenamtlichen Tätigkeit als Beringer und Vogelwart.<br>
Sein beruflicher Werdegang begann in den Köthener Junkerswerken, später war er im Bergbau, dann als Angestellter bei Opel tätig. Sie ist durchgehend aus verlassenen bzw. abnormen Eiern und Gelegen aufgebaut. Die Sammelgebiete sind mit den Beringungsgebieten identisch, beschränken sich also auf Westfalen, Wangerooge, Finnisch Lappland, die Camargue und den Neusiedler See.<br>
Jedes Gelege wurde genauestens dokumentiert. Es fehlen weder Fundort und Datum noch Angaben zur Nesthöhe oder Vegetation. Oftmals werden Angaben zum Brutbestand des jeweiligen Gebietes eingefügt und dieses fotografisch dokumentiert. Wegen ihrer Seltenheit in Sammlungen sind insbesondere die Exemplare aus Finnisch Lappland hervorzuheben. Die Sammlung umfaßt 569 Eier und 128 Gelege, die sich auf 97 Arten verteilen.<br>
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Schon zu Beginn seiner ornithologischen Arbeit scheint Werner Schwarze als Beringungshelfer tätig gewesen zu sein. Später wurde er selbst Beringer und beschäftigte sich vor allem mit Wiesenvögeln des Wulfener Bruchgebietes. Von 1949 bis 1951 beringte er im Köthener Raum mehr als 1100 Vögel, dabei vorrangig Neuntöter (Lanius collurio), Zwergrohrdommel (Ixobrychus minutus), Brachvogel (Numenius arquata) und Steinschmätzer (Oenanthe oenanthe).<br>
Im Jahre 1951 siedelte er zu seiner Schwester nach Herten/Westfalen über, wobei seine Kontakte nach Köthen jedoch nicht abrissen. Noch im Jahre 1993 besuchte er seine alte Heimat und auch alle Naumann-Gedenkstätten des Landkreises Köthen.<br>
Nach der Zeit des Neuanfangs und der Arbeitssuche fand er ab 1952 wieder Zeit, sich intensiver der Vogelwelt zu widmen. Anfangs war er in der Umgebung seiner neuen Heimat als Beringer tätig, wobei er auch Kontakte zu ortsansässigen Ornithologen suchte. Anfang 1953 bewarb er sich beim damaligen Leiter der Vogelwarte Helgoland Prof. Dr. R. Drost als Vogelwart auf Scharhörn. Er wurde im Sommer 1953 und 1954 jedoch in dieser Funktion auf Wangerooge-West eingesetzt, wo er im Rahmen seiner Tätigkeit zahlreiche Seevögel beringte. Die Beringungslisten und Rückmeldungen, die ebenfalls ins Archiv des Naumann-Museums übernommen wurden, geben ein anschauliches Zeugnis von seiner Begeisterung für die Vogelzugforschung.<br>
Über die eigentliche Beringung hinausgehend, begann er später in der Umgebung seines Wohnortes mit Farbberingungen verschiedener Arten. Er bearbeitete z.B. Wiesenpieper (Anthus pratensis), Schwarzkehlchen (Saxicola torquata) und Schafstelze (Motacilla flava), fertigte Lageskizzen der einzelnen Territorien an und beobachtete das Brutverhalten dieser Arten. Hier zeigt sich seine Vorliebe für Wiesenvögel, der er bereits in den Feuchtwiesen bei Wulfen (Landkreis Köthen) nachging. Seine aktive Zeit als Beringer endet im Jahre 1965, wobei seine Unterlagen weit über 7000 Beringungen verzeichnen.

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