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Museum für Kunst und Kulturgeschichte der Stadt Dortmund "Zurück in die Steinzeit" - die Ur- und Frühgeschichtliche Abteilung

"Zurück in die Steinzeit" - die Ur- und Frühgeschichtliche Abteilung

Über die Sammlung

Der archäologische Fund eines mittelalterlichen Münzschatzes führte 1883 zur Errichtung des Städtischen Museums mit einer Abteilung für "Denkmäler der römisch- und heidnisch-germanischen Kultur". Der erste hauptamtliche Direktor und Archäologie-Pionier, Albert Baum, schuf durch seine frühen Rettungsgrabungen im westfälischen Umland mit reichem Keramikmaterial aus der Bronze- und Eisenzeit den Grundstock der heutigen Abteilung für Ur- und Frühgeschichte. Zusätzlich gelangten in den letzten hundert Jahren Sammel- und Zufallsfunde aus der Bevölkerung ins Haus. Ab 1983 sorgte das Museum für Kunst und Kulturgeschichte mit der Wiederaufnahme der Bodendenkmalpflege selbst für weitere Funde.
Seit 1993 liefern die erfolgreichen Grabungsaktivitäten der Unteren Denkmalbehörde, veranlasst durch verstärkte Neubaumaßnahmen kontinuierlich neues Fundmaterial aus fast allen ur- und frühgeschichtlichen Zeitstufen.
Die Ausstellung bietet chronologisch geordnet Originalmaterial - Steinwerkzeuge, Grab- und Gebrauchskeramik und seltene Metall- und Holzobjekte - des Großraumes um Dortmund von der Altsteinzeit bis ins Frühmittelalter.
Die Ur- und Frühgeschichte wird zur Zeitreise "Zurück in die Steinzeit" und führt von den Ausgrabungsergebnissen der germanischen Handwerkersiedlung von Dortmund-Oespel, den Altfunden des Römerlagers Oberaden hin zur Schatzkammer mit Münzschätzen vor- und spätrömischer Zeit. An die Keramik- und Metallobjekte und das Modell einer Siedlung aus dem Nordosten Dortmunds der Eisenzeit schließt sich die Bronzezeit im Untergeschoss mit dem eindrucksvollen Spektrum der Grabfunde eines der größten Hügelgräberfelder der Region. Die Jungsteinzeit zeigt sich mit einer großen Sammlung steinerner Beile und Äxte und u.a. auch mit dem Modell eines Langhauses aus Dortmund Oespel. Im Mittelpunkt der mittel- und altsteinzeitlichen Thematik stehen die Gerätschaften und Waffen aus Feuerstein und Kieselschiefer aus dem bedeutendsten Fundplatz der Umgebung, der Balver Höhle. Den Abschluss bilden die frühgeschichtlichen Grabfunde von Dortmund-Wickede und Herne-Sodingen.
Zu den Glanzstücken der Abteilung gehören neben dem Dortmunder Goldschatz 444 spätrömischer Fundmünzen sicher auch die einzigartigen eichenhölzernen "Pila Muralia" aus dem Römerlager Oberaden und die fast vollständige Waffenausstattung eines frühmittelalterlichen Regionalfürsten.
Ergebnisse der Experimentellen Archäologie werden an Hand von in Originaltechnik nachgefertigten Repliken vermittelt. So kann der Besucher den Arbeitsplatz eines jungsteinzeitlichen Feuersteinschmiedes betrachten und in einer kleinen Aktivitätszone selbst Funde anfassen sowie sich selbst in den steinzeitlichen Techniken wie Bohren und Schleifen von Steingeräten üben. Eine Reflektion über die Arbeit der Archäologen findet mit Hilfe einer 1:1 aufgebauten Ausgrabungssituation statt, die auch den Querschnitt eines Hügelgrabes darstellt. Als "Ausstellung in der Ausstellung" werden jüngste Grabungsergebnisse und Altfunde aus den Depots vorgestellt.
K. H. D.

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Archäologie [5]

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