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Museum für Kunst und Kulturgeschichte der Stadt Dortmund Höfische und bürgerliche Kultur des 16.-18. Jahrhunderts

Höfische und bürgerliche Kultur des 16.-18. Jahrhunderts

Über die Sammlung

Die Zeit vom 16. - 18. Jahrhundert wird von Kunstgegenständen und Möbeln repräsentiert, die alle aus verschiedenen Zusammenhängen stammen und nach Themen geordnet wurden, die bestimmte Charakteristika ihrer Zeit vertreten.
Zumeist sind sie Ausdruck eines verfeinerten Geschmackes in der Ausführung sowie im Gebrauch.
Der Raum "Die Welt im Kleinen" stellt eine Kunstkammer nach und zeigt "naturalia" (Muscheln, Korallen, Felle, getrocknete Fische, Schädel) und "arteficialia" (Pokale, Gemälde, Waffen, und Spielzeuge). Sie stehen stellvertretend für die Unmenge an Objekten, die in Kabinettschränken oder Kabinetten (kleinen Kammern) im Streben nach einer umfassenden, enzyklopädischen Bildung gesammelt wurden. Aus den fürstlichen Kunst- und Wunderkammern entwickelte sich allmählich das Museum.
Einen Einblick in die Welt des bürgerlichen Wohnens gibt der Raum "Tischzucht, die Ordnung der Sitten". Angelehnt an ein Bild des dänischen Hofmalers Wolfgang Heimbach, "Gesellschaft" um 1635, werden die Atmosphäre und die Attribute des bürgerlich vornehmen Lebens ausgestellt: ein gedeckter Tisch steht unter farbigen Glasfenstern, die kostspielige Geschenke zum Einzug waren. Wertvolle Pokale, Schalen und Gläser werden in einer Kredenz zur Schau gestellt, während Bilder und Bildteppiche die Wände schmücken. Erst im 17. Jahrhundert wurde die Tischkultur verfeinert, der Gebrauch von Messer und Gabel allgemein eingeführt und auch die Koch- und Wohnkultur weiterentwickelt.
Herausragende Objekte wie das Trinkschiff des Esaias zu Linden oder Snyders "Wildbrethändler" werden in dem Bereich "Meisterwerke und Kunststücke" in Szene gesetzt. Von der gleichen Qualität, und deshalb auch diesem Raum zugeordnet, sind ein Bildteppich aus Brüssel von 1620, verschiedene Humpen und Pokale, sowie Musikinstrumente und eine Standuhr aus Deutschland.
Wie in einem höfischen Porzellankabinett prunken Fayencen und Porzellane aus verschiedenen Werkstätten in Schauvitrinen in dem Bereich "Porzellan - Das weiße Gold des 18. Jahrhunderts". Figürlich gestaltetes Porzellan verweist auf die üppigen Schauessen höfischer Tafeln. Einen Eindruck fürstlicher Repräsentanz geben die Fliesenbilder aus dem Schloß Ruthe des Kurfürsten Clemens August, welches 1751 vollendet wurde.
Der hohe Stellenwert der künstlerischen Gestaltung von Gebrauchs- und Luxusgütern spiegelt sich in dem Bereich "Hohe Ansprüche. Die Künste im 18. Jahrhundert" wieder. Möbel der das 18. Jahrhundert bestimmenden Stilepochen, Louis XV., Regence und Louis XVI., sind mit passenden Accessoires zu kompletten Ensembles zusammengestellt. Hinweise auf einen verfeinerten Lebensstil geben verschiedene Objekte wie Reiseporzellan, Schmuckkästchen, Tabakdöschen, Fächer und Spiegel Ausdruck. Kelche, Reliquiare und Kreuze zeigen die gehobenen Ansprüche an die kunstfertige Gestaltung und den Einsatz von hochwertigen Materialien auch im sakralen Bereich zur Zeit der Gegenreformation.
D. N.

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