Im Spiegel des Tellers ein Pfirsichbaum mit verschlungen gewachsenem Stamm in Form des Schriftzeichens fu und mit neun Langlebigkeit symbolisierenden reifen Früchten, darunter der aus dem „Glücksmeer“ (fuhai) aufragende „Paradies-Berg des langen Lebens“ (shoushan); auf der Fahne Wettfahrt drachen- und phönixförmiger Boote beim Drachenbootfest am 5. Tag des 5. Monats.
Das Schriftzeichen fu steht für Glück, der Pfirsich ist dagegen ein häufiges Symbol für Langlebigkeit. Im Daoismus wird Xiwangmu, die „Königinmutter des Westens“, als hohe Gottheit verehrt. In ihrem Garten reifen – je nach Überlieferung nur alle 1000 bis 9000 Jahre – die berühmten „Pfirsiche der Unsterblichkeit“; das Ereignis wird mit einem großen Fest begangen.
Es handelt sich um einen gefüllten Lack (tianqi), bei der zunächst ein vielschichtiger Lackgrund aufgebaut wird, aus dem die gewünschten Motive ausgehoben werden. Die Vertiefungen werden dann entweder mit passgerechten farbigen Lackstücken oder mit flüssigem Lack gefüllt. Die Umrisslinien und Binnenzeichnungen von gefüllten Lacken werden zuletzt eingraviert und mit Blattgold ausgekleidet.
Vermutlich ist dieser mit guten Wünschen geschmückte Teller einst ein Geschenk gewesen. Vermutlich ein herrschaftliches Geschenk, denn der Baum trägt neun Früchte – die Zahl des Kaisers. Am Boden findet sich das Siegel von Kaiser Jiajing der im 16. Jahrhundert, als elfter Herrscher der Ming-Dynastie, das chinesische Reich regierte.
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