museum-digitaldeutschland
STRG + Y
de
Museum Ulm Alte Kunst [1916.3804]
Michel Erhart: Reliquienbüste der Heiligen Maria Magdalena, so genannte "Schöne Ulmerin" (Ulmer Museum CC BY-NC-ND)
Herkunft/Rechte: Ulmer Museum / Karl-Siegfried Mühlensiep, Neu-Ulm (CC BY-NC-ND)
1 / 1 Vorheriges<- Nächstes->

Michel Erhart: Reliquienbüste der Heiligen Maria Magdalena, so genannte "Schöne Ulmerin"

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Originalversion (Datensatz) Entfernung berechnen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Die "Schöne Ulmerin", deren Herkunft und Funktion den Kunsthistorikern noch heute Rätsel aufgeben, ist das wohl bekannteste spätgotische Kunstwerk des Ulmer Museums. In den Jahren 1475/1480 von dem Ulmer Bildschnitzer Michel Erhart als Reliquienbüste gestaltet, wurde die "Schöne Ulmerin" vermutlich nach der Reformation zu einem Leuchter profaniert. Man hatte ein Hirschgeweih an den Kopf der Büste montiert, das wiederum mit Kerzen bestückt war - damit stellte sie eine beliebte Beleuchtungsart im Mittelalter dar. So kam für diese Art von Figuren der Name "Leuchterweibchen" zu Stande. Als das Ulmer Museum die Figur im Jahr 1916 von der Familie Knoderer erwarb, hatte sie noch immer die Funktion eines Leuchters. Zunächst ließ man die Büste in ihrem "gehörnten" Zustand, da man davon ausging, dass dies schon immer so gewesen sei. Erst als man später eine Vertiefung hinter dem hölzernen Verschlussstück auf der Brust der Figur entdeckte, war klar, dass darin eine Reliquie aufbewahrt worden sein musste. Die Frauenbüste ist demnach ein Reliquienbehälter, der einst auf einem Altar gestanden hatte. Aus diesem Grund liegt die Vermutung nahe, dass es sich bei der Figur um eine Heilige handelt, und zwar um Maria Magdalena. Anstelle der heutigen Holzplatte auf der Brust war eine Reliquiendose angebracht, die sicher mit Silber und Halbedelsteinen ausgeschlagen war. Seit 1934 ist die "Schöne Ulmerin" ohne Geweih im Ulmer Museum zu besichtigen.

Material/Technik

Lindenholz, vollrund gearbeitet; spätgotische Fassung

Maße

H 53,5 cm; B 30,5 cm; T 23,5 cm

Literatur

  • Ulmer Museum [Hrsg.] (2002): Michel Erhart & Jörg Syrlin d. Ä. Spätgotik in Ulm. Aust. Kat. Ulmer Museum 8. Sept. - 17. Nov. 2002. Ulm, S. 267ff.
Museum Ulm

Objekt aus: Museum Ulm

Das Museum Ulm bietet mehr als 30 000 Jahre Kunst und Kulturgeschichte, präsentiert in 7 Gebäuden, u.a. in einem Kaufmannshaus der Renaissance sowie...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.