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Heimatmuseum Ratzenried Historische Funde [L0114]
L0114_1a (Heimatverein Ratzenried CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Heimatverein Ratzenried (CC BY-NC-SA)
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Zeugensteine oder Marksteinzeugen

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Beschreibung

Als Marksteinzeuge (auch Grenzsteinzeuge oder Grenzzeuge wird ein Gegenstand bezeichnet, mit dem eine Abmarkung (Grenzstein) gesichert wird. Dazu wird während des Abmarkens unter den Grenzstein ein zusätzlicher Gegenstand vergraben, um bei Grenzstreitigkeiten oder bei Verlust des Steins dessen genaue Lage bezeugen zu können. Dieser Brauch ist vor allem in Württemberg üblich. Früher wurden Ziegelbrocken oder Kohlestücke als Zeugen vergraben, seit dem 19. Jh. Tonplättchen in grauer oder roter Farbe (teilweise glasiert). Es gibt aber auch Zeugen in Form eines Horns. Die Zeugensteine tragen entweder den Namen der Gemeinde oder deren Anfangsbuchstaben oder deren Wappen.
Für das Verlegen der Zeugen unter die Grenzsteine waren die sorgfältig ausgewählten und unbescholtenen Feldgeschworenen (lokal „Untergänger“ oder „Siebener“ genannt) zuständig. Anzahl, Beschaffenheit und Platzierung war nur ihnen bekannt, und sie mussten schwören, diese Geheimnisse niemandem, der nicht zu ihrem Kreis gehörte, weiterzugeben. Die Verlegung der Zeugen wurde in einem geheimen Protokoll festgehalten. Damit stellten die Feldgeschworenen einen gewichtigen kommunalen Rechtsträger dar. Die Untergänger entschieden bei Grenzstreitigkeiten mit Hilfe ihres „Zeugengeheimnisses“ (auch: Siebenergeheimnis) über den Standort eines Steins. Zu ihren Aufgaben gehörte auch der Grenzgang, bei dem in regelmäßigem Turnus der Grenzverlauf kontrolliert wurde.

Material/Technik

Keramik, gebrannter Ton

Maße

einzelne Steine ca. 5 bis 8 cm groß

Heimatmuseum Ratzenried

Objekt aus: Heimatmuseum Ratzenried

Das Heimatmuseum Ratzenried im Dachgeschoss der Schule sammelt und präsentiert Zeugnisse der dörflichen und bäuerlichen Kultur im württembergischen...

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