Anton Graff, der 1756 bei Johann Jacob Haid in Augsburg das Handwerk des Kupferstichs erlernt hatte, malte bereits 1759 ein erstes Bildnis von Johann Friedrich Bause in Augsburg. Zwischen beiden entstand eine Freundschaft. Sie begegneten einander später in Leipzig wieder, wo sich Graff des Öfteren wegen Bildnisaufträgen aufhielt. Bause hat zahlreiche Bildnisse Graffs in Kupfer gestochen.
Bause, geboren 1738 in Halle und gestorben 1814 in Weimar, war nach seiner Ausbildung von 1766 bis 1813 in Leipzig ansässig, wohin ihn die Kunstakademie als Lehrer berufen hatte. 1805 folgte die Ernennung zum Professor. Er gehörte auch zum Freundeskreis von Friedrich August Tischbein, nach dessen Gemälden er ebenfalls Stiche angefertigt hat. Goethe besuchte ihm mehrmals in Leipzig.
Unser Bildnis zeigt den 69 Jahre alten Kupferstecher in Dreiviertelprofil nach links in dem von Graff bevorzugten Ausschnitt des Brustbildes. Er wird in der für ihn typischen Tätigkeit geschildert, eine Kupferplatte vor sich, den Grabstichel in der rechten Hand, als schaue er eben von der Arbeit auf. Von links einfallendes Licht beleuchtet den Kopf und den Oberkörper des Dargestellten. Die herben, kaum bewegten Gesichtszüge werden durch sprechende, auf ein entferntes Ziel gerichteten Augen belebt. Die gedämpften Farben, meist Grau in unterschiedlichen Schattierung, charakterisieren Bause ebenfalls als wohl eher introvertierten Menschen.
Graffs Fähigkeit, das Wesen eines Menschen zu erfassen, und seine hohe künstlerische Meisterschaft machten ihn zu einem der gesuchtesten Porträtmaler seiner Zeit. Er hat und die Züge verschiedener berühmter Zeitgenossen im Bildnis überliefert.
Bezeichnet u. r.: Graff pinx 1807
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