Dieser Trachtenrock gelangte 1927 aus einem Tangermünder Haushalt in die Sammlung. Der Überlieferung zufolge wurde der Warpstoff 1856 von Chr. Remke in Melkow gewebt, der Rock von ihr selbst getragen.
Das Grundmaterial ist ein Warpstoff (Beiderwand) mit einer Kette aus Leinen, in diesem Fall mit Beimischung anderer Fasern und einem Schuss aus Wolle - hier in Rot, Dunkelrot und Schwarz. Das Streifenmuster wiederholt sich alle 10-11 cm.
Der Stoß ist mit einer schwarz-roten Wollkordel besetzt, das Stoßband besteht aus 6 cm breitem blauem Leinen.
Der Rock hat einen Besatz aus zwei wellenförmig geschnittenen, braunen Baumwollsamtstreifen (5,5, bzw. 8,5 cm breit), einer darüber angeordneten wellenförmigen, 1,5 cm breiten Fransenborte (schwarze Seide auf Baumwollseele) sowie einem 2,5 cm breiten geraden Samtstreifen, dessen Oberkante von einer blauen Zackenlitze begleitet wird. Gleichartige Litzen finden sich an beiden Rändern des unteren und an der Unterkante des darüber liegenden Samtstreifens. An der vorderen Mittelnaht stoßen die Streifen unregelmäßig zusammen. Im oberen, gerade verlaufenden Streifen ist der Sparfleck ausgenommen.
Oben in der Mitte befindet sich ein Schlitz mit Rollsaum (25 cm hoch). Die Weite war offenbar ursprünglich eng gefältelt in den Bund eingelegt, Reste der ursprünglichen Fixierung finden sich 8,5 cm unterhalb des Randes. Der rezente Bund wurde später recht unsauber und unkorrekt gearbeitet und besteht aus schwarzer Wolle mit einem grünen Baumwollfutter, die Faltenlegung erscheint jetzt wahllos.
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