museum-digitaldeutschland
STRG + Y
de
Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Museum Schloss Neuenburg Wein, Weinanbau & -verarbeitung Metall Brauchtum Kunsthandwerk [V 4748 C]
Prunkbutte (Kulturstiftung Sachsen-Anhalt CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt / Kordula Ebert (CC BY-NC-SA)
1 / 2 Vorheriges<- Nächstes->

Prunkbutte

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Originalversion (Datensatz) Entfernung berechnen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Die Butte wurde aus drei Teilen zusammengefügt: einem ausgestellten Fuß, einer konischen Wandung und einem geschweiften Latz. Unterhalb des gebogenen Randes umläuft ein gravierter Wulstring das Gefäß. Die getriebene Wandung ist mit graviertem und punziertem Rankenwerk sowie Blüten verziert. Auf der Schauseite befindet sich eine Abbildung des Heiligen Georgs. Er sitzt als Ritter mit einer Plattenrüstung bekleidet und einem Helm als Kopfbedeckung auf einem Pferd, welches über einen erschlagenen Drachen schreitet. Zusätzlich trägt er eine Fahne mit Kreuz. Seit dem 14. Jahrhundert zählt Georg zu den Vierzehn Nothelfern, die bei privaten Nöten Fürbitte einlegen sollten. Er wird auch in Weinbaugegenden als Schutzheiliger verehrt, der im April für gutes Wetter zu sorgen hatte. Die Blende gegenüber der bildlichen Darstellung schmückt ein Wappen mit Lilie, über dessen gekröntem Helm sich eine weitere Lilie, gerahmt mit Akanthusranken, befindet. Das Wappen wird im Siebmacher denen von Ebersberg, genannt Weyers, zugeordnet. An der gerundeten Wandung weist die Butte vier Ösen auf, an denen zwei Schulterriemen befestigt werden konnten. Üblicherweise wurden diese Lesegefäße aus Holz, später aus Zink oder Kunststoff gefertigt. Diese wertvolle, aufwendig dekorierte Kupferbutte hatte man nicht zur Arbeit im Weinberg gebraucht, sondern nutzte sie vermutlich zur festlichen Repräsentation, zum Leseabschluss, beim Erntedank oder bei Festumzügen.

(K. Ebert)

Material/Technik

Kupfer, innen verzinnt, getrieben, graviert, gepunzt

Maße

H 88,3 cm, Dm unten 29,8 cm, Dm oben 43,0 cm

Literatur

  • Ebert, Kordula (1998): Zwischen Fest und Alltag - Weinkultur in der Mitte Deutschlands. Katalog zur Ausstellung im Museum Schloß Neuenburg. Hrsg. vom Verein zur Rettung und Erhaltung der Neuenburg e. V. Freyburg, S. 51
  • Horst Appuhn (Hrsg.) (1994): Johann Siebmachers Wappenbuch von 1605. Dortmund

Laufende Ausstellungen

An Saale und Unstrut wird seit mehr als tausend Jahren Weinbau betrieben. „Zwischen Fest und Alltag – Weinkultur in der Mitte Deutschlands“ – so präsentiert sich das Weinmuseum von Sachsen-Anhalt auf Schloss Neuenburg. Die Ausstellung dokumentiert den hohen Stellenwert des Weinbaus für die Region. Zugleich beleuchtet sie die Spuren, die der Wein in vielen Bereichen des Lebens hinterlassen hat: Als prägendes Element der Landschaft, als beliebtes Getränk, bewährtes Arzneimittel und als Kochzutat. In Sitten, Bräuchen und Festen oder in Handwerk, Handel und Gewerbe. Als Gleichnis und Symbol in den Religionen, in der Ornamentik der Architektur oder als Motiv an Gebrauchs- und Kunstgegenständen. Zahlreiche Exponate ordnen sich den Inhalten zu. Die Palette reicht von historischem Weingerät der Winzer und Kellermeister bis hin zu kostbaren Trink- und Schenkgefäßen. Darunter sind Ausstellungsstücke, wie eine der ältesten und sonst kaum erhaltenen Zweischrauben-Baumkeltern Europas zu finden.

Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Museum Schloss Neuenburg

Objekt aus: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Museum Schloss Neuenburg

Im Jahre 1935 wurde unter Leitung des Freyburgers und ehemaligen Marineoffiziers Otto Krauschwitz in einigen Räumen des Schlosses Neuenburg ein...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.