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Heimatmuseum Görwihl [Gör 05]
Deichelbohrer / Düchelbohrer (aleman.) (Heimatmuseum Görwihl CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Heimatmuseum Görwihl (CC BY-NC-SA)
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Deichelbohrer / Düchelbohrer (aleman.)

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Beschreibung

Düchel, auch Deichel oder Teichel genannt, sind lange, hölzerne Rohre für Wasserleitungen. Diese Rohre, meist aus Fichtenholz, wurden hergestellt mit Hilfe des eisernen Düchelbohrers. Der Düchelbohrer besteht aus 3 Teilen: aus einem langen Eisenrohr und dem daran geschraubten langen Bohrer. Gedreht wird der Bohrer an dem Querholz.
Benutzt wird der Bohrer heute noch zu besonderen, meist festlichen Anlässen, wenn alte Handwerksgeräte vorgeführt werden. Auf dem Hotzenwald ist der Düchelbohrer überall als Handwerkszeug der Zimmerleute bekannt und in verschiedenen Größen vorhanden. Ein letzter Düchelhersteller war Zimmermeister Josef Bär (1887-1962) im Dorf Strittmatt, Teil der Gemeinde Görwihl. Die letzten Düchel bohrte er 1958 für den Besitzer einer Waldhütte mit Brunnen.
Gerade Fichtenstämme wurden in Längsrichtung von beiden Seiten, mittels eines Richtbockes zu Wasserleitungsrohren durchbohrt. Nach 7 Umdrehungen mussten die Späne (Bohrkern) herausgezogen werden um zu kontrollieren, ob das Baummark sich noch in der Mitte des Bohrkerns befindet. Die einzelnen Rohre wurden dann mit 7-10 mm breiten, passenden eisernen Ringen (Kacheln genannt) verbunden und in einen eitungsgraben etwa 1 m tief in die Erde gelegt.
Ein alter, 377 cm langer Düchel aus Fichtenholz wurde im Jahr 1976 bei Bauarbeiten in Görwihl gefunden. Er liegt jetzt im Museum neben dem Bohrer. Der Bau einer zentralen Dorfwasserleitung mit gusseisernen Rohren erfolgte in Görwihl ab 1875. (Paul Eisenbeis)

Material/Technik

Stahl, Schmiedeeisen

Maße

L 284 cm; Bohrerdurchm. 80 mm; Querholz L 60 cm

Heimatmuseum Görwihl

Objekt aus: Heimatmuseum Görwihl

Das 1986 eingeweihte Museum dokumentiert die Geschichte der Bevölkerung, ihre Arbeitsweisen und die Besonderheiten des Hotzenwaldes auf anschauliche...

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