Einen Chobdar konnten sich nur wirklich bedeutende Persönlichkeiten der East India Company halten. In ihrem Haushalt war er nach dem Jamadar der zweithöchste Bedienstete. Er war Träger und Hüter des Stockes oder Zepters, chob, der in der Öffentlichkeit die Autorität des Besitzers repräsentierte. Der chob war ein etwa 1,50 m langer, nach unten sich konisch verjüngender, silberbeschlagener Stock, dessen oberes Ende oft von einem Knopf oder einer Figur gekrönt war. Der Chobdar hielt sich ständig in der Nähe seines Herrn auf und übermittelte dessen Wünsche an den zuständigen Bediensteten. Ging sein Herr aus, so lief er vor der Sänfte her oder saß neben dem Kutscher auf der Bank. Bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden die Chobdars selten und verschwanden später ganz aus dem gesellschaftlichen Leben Indiens. (Werner Kraus)
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