Das Wort dubash leitet sich vom Begriff dubāshiyā ab, was so viel wie »zwei Sprachen« bedeutet. Der Dubash war der klassische Vermittler zwischen zwei Kulturen und fand sich im Südindien des 18. Und 19. Jahrhunderts auf jeder Ebene. Ein Dubash konnte ein Hausangestellter sein und dabei die Rolle eines Übersetzers spielen oder war ein Angestellter auf höchster Ebene und dort als Broker, Banker oder politischer Ratgeber tätig.
Die East India Company sah zu enge Verbindungen ihrer Angestellten mit einem Dubash mit Sorge, da sich aus solchen Allianzen oft ökonomische Machtkonstellationen entwickelten, die zum Nachteil der Company gerieten. Zwar war es nicht zu verhindern, dass Company-Angestellte - verbotener Weise - auch Privatgeschäfte abwickelten, aber sie sollten sich im Rahmen halten. Der Dubash war in zwei Welten zu Hause. Er arbeitete für die Engländer und oft genug für einheimische Rajas zur gleichen Zeit. Dabei war nie klar, wo seine Loyalität lag - in der Regel wohl dort, wo für ihn der Gewinn am größten war. Ein berühmter südindischer Dubash jener Jahre war Pachaiyappa Mudaliar, der den Nawab von Madras, der East India Company und dem Raja von Tanjore diente.
Das vornehme Kleid, jama, des Dubash, sein gestickter Schal, die Edelsteinkette und das goldene Döschen, in dem er wahrscheinlich den Kalk für seinen Betelpfriem aufbewahrte, der ihm von seiner Frau gereicht wird, deuten darauf hin, dass es sich hier um einen Mann von Stand handelt. (Werner Kraus)
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