Wandanschlag in deutscher und französischer Sprache.
Veröffentlicht im von Deutschland besetzten Gebiet im Westen (wahrscheinlich Frankreich, da zweisprachig), 18. März 1915.
"Letzte Kriegsnachrichten.
18. Maerz 1915
Grosses Hauptquartier:
Westlicher Kriegsschauplatz:
In der Champagne, westlich von Perthes und noerdlich von Le Mesnil, griffen die Franzosen tagsueber mehrere Male erfolglos an. Der Kampf ist noch im Gange. - In den Argonnen sind die Gefechte noch nicht beendet.
Von dem Hang suedoestlich von Vauquois wurden die Franzosen heruntergeworfen.
Oestlicher Kriegsschauplatz:
Schwache russische Vorstoesse auf Tauroggen und Laugzargen wurden abgewiesen. - Zwischen Szkwa und Crzye wurden russische Durchbruchsversuche zurueckgewiesen.
Suedlich der Weichsel hat sich nichts geaendert.
Wien, amtlich: In Russisch-Polen und Westgalizien wurden auch gestern vereinzelte Angriffe des Gegners abgewiesen. - An der Karpathenfront fanden keine wesentlichen Ereignisse statt. - Bei Wyszkow verstuchten feindliche Abteilungen die von unseren Truppen genommenen Stellungen wiederzurueckzugewinnen; alle Angriffe scheiterten durchwegs. - Suedlich des Dnjestr wird stellenweise gekaempft. Ein Vorstoss feindlicher Infanterie auf das suedliche Pruthufer oestlich Czernowitz wurde in unserem Feuer bald zum Scheitern gebracht.
Hock von Holland: Der englische Dampfer ’Leewarden’ wurde auf der Fahrt von London nach Harlingen von einem deutschen Unterseeboot tropediert.
London: Reuter meldet amtlich: Der Dampfer ’Fingal’ wurde am Dienstag an der Kueste Nordkumberlands torpediert und ist gesunken. Der Dampfer ’Atlas’ wurde am Sonntag an der Westkueste Irlands torpediert, sank aber nicht.
Der britische Dampfer ’Orama’ traf mit den Ueberlebenden der ’Dresden’ in Valparaiso ein. Von der Besatzung werden 19 Mann vermisst, 3 sind tot, 15 verwundet.
Paris: ’Echo de Paris’ meldet aus Athen ueber die Dardanellenkaempfe: Der englische Kreuzer ’Armethyst’ stiess mit voller Kraft bis Nagara vor, wurde dabei aber von 3 Granaten getroffen, welche das Schiff beschaedigten, 28 Mann toeteten und etwa 30 verletzten."
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