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Thüringer Landesmuseum Heidecksburg Völkerkundliche Sammlung [TLMH V 177]
Daruma (Thüringer Landesmuseum Heidecksburg CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Thüringer Landesmuseum Heidecksburg (CC BY-NC-SA)
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Daruma

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Beschreibung

Daruma [chinesisch: Bodhidharma]
Der grimmige, nicht gerade anziehende Gesichtsausdruck der Figur führte bei der Inventarisierung Anfang der 50er Jahre dazu, daß die Holzplastik als Dämon beschrieben wurde. Doch die Forschungsarbeit von Frau Shôno-Sládek in Vorbereitung eines Sammlungskataloges ergab eine genaue Bestimmung - es handelt sich um den indischen Mönch Bodhidharma, japanisch Daruma (gest. um 528). Bodhidharmas Lebensdaten sind bisher ungesichert. Wahrscheinlich als Sohn eines indischen Brahmanen-Königs geboren, wurde er der 28. Patriarch nach Shakyamuni Buddha in der indischen Lehre und der 1. chinesische Patriarch des Ch’an (Zen). - Shakyamuni ist der Beiname des Begründers des Buddhismus, Siddhartha Gautama (um 566 - um 486), der dem Stamm der Shakyas angehörte. - Nach seiner Bestätigung zum 28. Patriarchen fuhr Bodhidharma einer Überlieferung zufolge um 520 v. u. Z. mit dem Schiff von Indien nach Südchina. Doch die Verbreitung seiner Lehren blieb dort erfolglos, so daß er laut Legende auf einem Schilfblatt über den Yangtse nach Nordchina weiterreiste. Im Shao-lin-Kloster auf dem Berg Sung-shan ließ der Mönch sich dann nieder und übte neun Jahre unermüdlich Zazen (meditative Praxis der ›Versunkenheit‹ auf dem Weg zur Erleuchtung). Bekannt wurde diese Zeit als Menpeki-Kunen - sinngemäß: »neun Jahre der Wand gegenüber«, die mit der Schöpfung dieser Plastik zum Ausdruck gebracht werden soll. Die nicht genau ermittelbaren Lebensumstände Darumas führten im Laufe der Zeit zu unterschiedlichen Legendenbildungen. Die eine davon besagt, er sei in einem Shao-lin-Kloster gestorben, die andere beteuert seine Rückkehr nach Indien. In einer weiteren wurde der Mönch im Alter von 150 Jahren vergiftet und in den Bergen von Honan begraben. Bodhidharmas Lehren waren noch stark von dem indischen Buddhismus geprägt, und seine Unterweisungen basierten überwiegend auf den Sutras des Mahayana-Buddhismus. In Japan begann der Zen-Buddhismus sich erst ab dem 13. Jahrhundert langsam durchzusetzen und prägt auch heute noch das Leben der Bewohner nachhaltig.
Provenienz: Testamentarische Schenkung von Hermann Schilling (1859 - 1940) [Doreen Winker]

Material/Technik

Holz mit Schwarz- und Rotlacküberfang

Maße

37 x 32 x 32 cm

Literatur

  • Fischer-Schreiber, Ingrid (1994): Lexikon der östlichen Weisheitslehren. Wiesbaden
  • Lauterbach, Jeanette und Henkel, Jens [Red.] (2004): Schloß Heidecksburg - Die Sammlungen. Rudolstadt
  • Shôno-Sládek, Masako (2000): Kunst der Meiji-Zeit : die Japansammlung des Forstrates Hermann Schilling im Schloß Heidecksburg. Rudolstadt
Thüringer Landesmuseum Heidecksburg

Objekt aus: Thüringer Landesmuseum Heidecksburg

Die Heidecksburg in Rudolstadt gehört zu den prunkvollsten Barockschlössern Thüringens. Auf einem Bergsporn gelegen, erhebt sich das weithin...

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