Zu den bedeutendsten Fundstellen fossiler Pflanzen des Unteren Perm (Rotliegend) in Deutschland gehört Manebach bei Ilmenau im südöstlichen Thüringer Wald. Fossile Pflanzen von Manebach werden schon seit 300 Jahren im Zusammenhang mit dem dort aktiven Steinkohlenbergbau in der Literatur erwähnt und wissenschaftlich beschrieben. Der Gothaer Staatsbeamte und Paläontologe Ernst Friedrich von Schlotheim (1764-1832) beschrieb 1804 und 1820 erstmals fossile Pflanzenreste u.a. auch von Manebach auf wissenschaftlicher Grundlage mit Art- und Gattungsnamen, wie es seit Carl von Linné (1707-1778) nur für lebende Pflanzen üblich war. Damit gilt Schlotheim heute als Begründer der wissenschaftlichen Paläobotanik und Manebach als eine international bedeutende Typuslokalität für zahlreiche Namen fossiler Pflanzen. Das Herzogliche Naturalien-Cabinet Gotha erwarb vermutlich zu Beginn des 19. Jahrhunderts durch den Einfluss Schlotheims die etwa 100 x 70 cm große Platte mit dem Farnwedel eines Baumfarnes. Der Fund gilt noch heute als der größte fossil erhaltene Ausschnitt eines Baumfarnwedels des Unteren Perm. [Thomas Martens] Alter: ca. 295 Millionen Jahre (Manebach-Formation, Unterrotliegend, Unterperm).
weitere Literatur: Martin Oschmann: Naturwissenschaft und Naturforscher des 18. und 19. Jahrhunderts in Gotha, in: Abh. u. Ber. Naturkundemuseum Gotha, Gotha 1969, S. 3-18; Thomas Martens: Ernst Friedrich von Schlotheim (1764- 1832) - ein bedeutender Paläontologe der Goethezeit, in: Abh. Ber. Mus. Nat. Gotha 11, Gotha 1982, S. 2-22; Thomas Martens: Klassiker der Geowissenschaften - Spurensuche im Museum der Natur Gotha, in: Abh. Ber. Mus.Nat. Gotha 22, Gotha 2002, S. 19-38.
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