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Museum für Naturkunde Magdeburg

Ãœber das Museum

Das Museum für Naturkunde verdankt seine Entstehung den Aktivitäten des Bildungsbürgertums in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Mit der Gründung des Naturwissenschaftlichen Vereins zu Magdeburg 1869 begann eine intensive regionale und weltweite naturkundliche Sammeltätigkeit. Die erste öffentliche Präsentation erfolgte bereits 1875 - die Geburtsstunde des Museums.
Gleichzeitig begann auch die Stadtverwaltung naturwissenschaftlich-völkerkundliche sowie ur- und frühgeschichtliche Sammlungen zu Ausstellungszwecken anzulegen. 1893 öffnete am Domplatz das erste Städtische Museum, in dem das Vereinsmuseum eine neue Heimstatt erhielt. Im April 1904 wechselten die Sammlungen durch Schenkung in kommunalen Besitz und wurden zum Städtischen Museum für Natur- und Heimatkunde. Es folgte eine Etappe intensiver Umgestaltung der Ausstellung, die sich fortan als thematische Schausammlung präsentierte.
Erst ab 1932 wurden die wissenschaftlichen Magazinsammlungen von der Ausstellung konsequent getrennt. Weil die Vorgeschichte sowohl die Sammlungen als auch deren Präsentation stärker als früher prägte, trug die Einrichtung seit 1936 die Bezeichnung "Museum für Naturkunde und Vorgeschichte".
Der noch unvollständige Katalog von 1944 hatte bereits 216 DIN-A4-Bände und wies fast 130 000 Objekte aus, erfasst nach Gattung, Herkunft, Stifter und Wert. Der größte Teil davon wurde zum Schutz vor Kriegseinwirkungen im selben Jahr ausgelagert. Noch während der Evakuierung trafen Brandbomben das Haus. Von nachfolgenden Luftangriffen weitgehend zerstört, stand die Ruine des Museums bis in die 80er Jahre ungeschützt, wurde dann zunächst eingedeckt und nach 1990 für administrative Zwecke vorgesehen.
Plünderungen und Brände, Vandalismus und Diebstahl schädigten auch die an verschiedenen Orten ausgelagerten Bestände im Chaos des Krieges und der Nachkriegszeit beträchtlich. Die geborgenen Reste der Sammlungen erhielten als "Abteilung Naturkunde" Asyl im heutigen Kulturhistorischen Museum. Ein selbständiges Museum für Naturkunde, noch ohne eigene Adresse, entstand erst wieder in den 90er Jahren. Nach mehreren gescheiterten Versuchen, den Sammlungen ein eigenständiges Gebäude zurückzugeben, wird nun seit 2003 das Mehrspartenhaus entwickelt. Darin wird das komplette Spektrum der Naturkunde - Astronomie, Geologie, Mineralogie, Paläontologie, Botanik und Zoologie mit derzeit insgesamt 350 000 wissenschaftlich und naturhistorisch wertvollen Sammlungseinheiten vertreten sein. Durch seine Ausstellungspräsentation auf höchstem präparatorischen und gestalterischen Niveau und spezifische museumspädagogische Angebote erreicht das Museum überregionale Ausstrahlung und wird auch mit der Erweiterung des Gebäudeensembles durch den Südverbinder 2010/2011 seinem Anspruch nach breiter naturwissenschaftlicher Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit noch besser gerecht werden können.

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