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Freilichtmuseum Diesdorf

Über das Museum

Das 1911 begründete Freilichtmuseum Diesdorf ist eines der ältesten Museumsdörfer Deutschlands. Der Landarzt Dr. Georg Schulze (1866-1955) rief in diesem Jahr gemeinsam mit weiteren engagierten Bürgern und Landwirten einen Wohlfahrtsverein ins Leben, der von der Kirchengemeinde eine ca. 7 ha große, weitgehend ungenutzte Fläche am Ortsrand aufkaufte und dort einen Badeteich anlegte. Rasch entstand der Plan, daneben auch einen typisch altmärkischen Bauernhof als Heimatmuseum zu errichten, in dem Sachzeugnisse zur bäuerlichen Arbeits- und Lebenswelt ausgestellt werden sollten.

Schon 1912 konnte ein Backhaus auf das Vereinsgelände umgesetzt werden, es folgte 1913 ein Speichergebäude. Bedingt durch Krieg und Inflation konnte erst 1927 ein niederdeutsches Hallenhaus als Hauptgebäude des neuen Museums erworben, und 1932 das Heimatmuseum „Altmärkischer Bauernhof“ schließlich eröffnet werden.

Unter der Leitung von Peter Fischer (1943-1996) und seiner Nachfolger wurde diese ursprünglich einzelne Hofanlage seit den frühen 1970er Jahren kontinuierlich zu einem Museumsdorf mit unterschiedlichen Bau- und Hofgruppen ausgebaut. Der Museologe und Ethnograph Peter Fischer, der zu Recht als „zweiter Gründungsvater“ des Museums gelten kann, stellte die Museumsarbeit dabei konzeptionell auf eine neue wissenschaftliche Grundlage und legte grundlegende Studien zur Bau- und Alltagsgeschichte der nordwestlichen Altmark vor.

Heute besteht das Freilichtmuseum Diesdorf aus 25 historischen Wohn- und Wirtschaftsgebäuden, die zusammen den Eindruck eines altmärkischen Dorfes vermitteln. Hinzu kommen fünf historische Gärten sowie Feldflächen, auf denen Getreide, Kartoffeln und Hopfen angebaut werden. Detailgetreu nachgestellte Werkstätten und Wohnräume vermitteln einen lebendigen Eindruck des Lebens früherer Generationen, hinzukommen thematische Ausstellungen, etwa zur Weberei und Flachsverarbeitung, zur Archäologie oder zur Geschichte des Böttcher- und Küferhandwerks. Bei den regelmäßigen Aktionstagen und Museumsfesten wird die Vergangenheit im Museumsdorf lebendig, ob beim Unterricht in der Dorfschule, beim Schmied an Esse und Amboss oder beim Müller in der Bockwindmühle.

Seit 1998 gehört das Freilichtmuseum Diesdorf gemeinsam mit dem Johann-Friedrich-Danneil-Museum Salzwedel und der Langobardenwerkstatt Zethlingen zum Verbund der Museen des Altmarkkreises Salzwedel.

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