Die Kaffeetasse stammt aus der Gaststätte "Schloss Schönholz". Sie kann in den Zeitraum zwischen 1882 und Anfang der 1920er Jahre datiert werden.
Um 1800 wurde in der Schönholzer Heide ein Gutshaus (von Loebell) erbaut, das wegen seiner aufwendigen Gestaltung den Beinamen "Schloss Schönholz" trug. Die ehemalige Gaststätte wäre unter der heutigen Adresse Hermann-Hesse-Straße 82 zu verorten.
Zwischen 1872 und 1884 war in dem Gebäude die Höhere Mädchenschule von Fräulein Henriette Jenrich untergebracht.
Im Jahre 1882 kaufte die Berliner Schützengilde das Gelände rund um das alte Gutshaus und ließ sich hier ein Schützenhaus nebst Schießplatz errichten.
Ende der 1890er Jahre wurde an der Stelle des bisherigen Gutshauses das Restaurant "Schloss Schönholz" erbaut und 1900 um einen großen Saal erweitert.
Seit 1899 war Ferdinand Brauns dort Gastwirt und zwischen 1902 und 1908 Hans Retschlag Inhaber .
1921/22 ließ der Filmregisseur und Produzent Robert Meinert das "Schloss Schönholz" für die Internationale Film AG (Ifa) zum Kunstlichtatelier umbauen. Hier wurden Stummfilme gedreht, darunter 1922 unter der Regie von Robert Meinert der Film "Marie Antoinette". "Ein Tag Film", den ersten Tonfilm der Ifa drehte 1928 der Regisseur Max Mack. Wenig später war die Filmgesellschaft Ifa gezwungen, Konkurs anzumelden.
Unter Einbeziehung des "Schloss Schönholz" entstand in der Schönholzer Heide seit 1933 Berlins größter Vergnügungspark, der "Luna-Park".
Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges 1940 wurde auf dem Gelände des ehemaligen Vergnügungsparks Berlins ein Zwangsarbeiterlager für unterschiedliche Nationalitäten errichtet, das im Sprachgebrauch als "Luna-Lager" bezeichnet wurde. Das "Schloss Schönholz" wurde zur Unterbringung von polnischen Zwangsarbeitern genutzt.
Das Gebäude des "Schloss Schönholz" existiert heute nicht mehr.
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