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Museum Ulm Moderne

Moderne

Über die Sammlung

Die Moderne stellt einen wichtigen Sammlungsbereich des Museums Ulm dar. Das Sammeln zeitgenössischer Kunst geht bis auf die Anfänge der Institution zurück.
Gründungsdirektor Prof. Dr. Julius Baum (1882-1959) gliedert bei seinem Amtsantritt 1924 die "Städtische Gemäldegalerie" der Gegenwartskunst, die wenige Wochen vor seinem Amtsantritt im Schwörhaus eröffnet worden war, den Museumsbeständen ein. Dieser Bereich der aktuellen Kunst beinhaltete insbesondere Gemälde von Künstlern aus Ulm und der Region sowie der "Münchner Schule" und der Stuttgarter Akademie. Der Bestand, durch Ankäufe und Leihgaben aktiv von Baum zu einer "Galerie der Moderne" im Museum ausgebaut, ist heute bedauerlicherweise nahezu vollständig verloren: Im Zuge der nationalsozialistischen Aktion "Entartete Kunst" wurden die Werke beschlagnahmt und entweder im Austausch für Devisen ins Ausland verkauft oder verbrannt. Diese Lücke wurde in den Nachkriegsjahren im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten gefüllt, indem das Sammlungsfeld von Gemälden auf Grafiken verlagert wurde. Heute umfasst die überragende grafische Sammlung rund 25.000 Arbeiten. Sie bietet einen Überblick über die wesentlichen Strömungen und prägenden Künstlerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts, wobei diese von französischer Grafik des ausgehenden 19. und des 20. Jahrhunderts, über eine umfassende Werkgruppe Picassos, Vertreter des deutschen Expressionismus, des Blauen Reiters und des Bauhaus bis in die Zeit nach 1945 reichen. Seit 1970 standen nicht mehr nur das Einzelwerk eines Künstlers im Vordergrund, sondern zusammenhängende Zyklen und die Arbeiten von Künstlergruppen. Aufgrund der hohen Empfindlichkeit der Arbeiten können diese nur zeitweise gezeigt werden, meist im Rahmen thematischer Sonderausstellungen. Seit 1978 kam es zu einer außergewöhnlichen Bereicherung der gesammelten modernen Kunst: Der Ulmer Sammler, Publizist und Verleger Kurt Fried (1906-1981) stiftete dem Museum seine hochkarätige Kunstsammlung mit rund 300 Werken. Beginnend im Jahr 1959 stellte Kurt Fried in seiner nicht kommerziellen Galerie, dem "studio f", regelmäßig progressive Kunst aus, die in den Museen Deutschlands noch nicht vertreten war. Aus jeder seiner Ausstellungen und darüber hinaus erwarb er Werke von damals aufstrebenden, internationalen Künstlern. So wurde seine Sammlung zu einem echten "Kursbuch" für die Kunst nach 1945. Die wichtigsten Strömungen künstlerischen Schaffens der USA und Europas sind durch Gemälde, Skulpturen, Objekte und Mappenwerke namhafter Künstlerpersönlichkeiten aus den 1950ern bis in die 1970er Jahre dokumentiert. Später wurde die Sammlung mit Werken der 1980er Jahre ergänzt.

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