Trinkgeschirr, für das sowohl Elfenbein als auch Kokosnuss verarbeitet wurde, zählte in Kunstkammern der Spätrenaissance und des Frühbarocks zu den gefragten Objekten. So finden sich auch in den betreffenden Sammlungen in Dresden oder Wien vergleichbare Pokale, die Drechselkunst und exotische Materialien miteinander verbinden. Die Faszination für solche Artefakte dokumentiert überdies das um 1624 verfasste Inventar der Sammlung Guth von Sulz, das unter der Überschrift „Von Mußcatnußen“ mehrere Trinkgefäße dieser Materialkombination verzeichnet. Der vorliegende Pokal könnte 1654 durch die Erbschaft der Guth’schen Sammlung in den Besitz der Württemberger eingegangen sein.
[Ingrid-Sibylle Hoffmann]
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