Christian Maler schuf 1615 eine satirische Medaille, die die Verschwendungssucht Herzog Friedrich Ulrichs von Braunschweig-Wolfenbüttel thematisierte. Auf der Vorderseite springt das Welfenross von links nach rechts durch eine Landschaft. Aus dem Himmel lässt ein Paar Hände Münzen herniederregnen. Die Umschrift lautet: ALACRITATIS CALCAR LIBERALITAS – Die Triebfeder der Fröhlichkeit ist die Freigiebigkeit.
Auf der Rückseite balanciert ein Mann auf einem Seil. Dieses ist straff gespannt und führt über drei Städte zu seinen Füßen. Die Inschrift lautet: CAVTE – Vorsicht!
Die Botschaft ist leicht zu decodieren: Die Politik des Herzogs gleicht einem Balanceakt zwischen seinen Einnahmen und Ausgaben. Die Hände auf dem Avers, die freigiebig große Mengen Geld ausschütten, symbolisieren die Verschwendungssucht des welfischen Herzogs.
[Lilian Groß]
Satirische Medaille von Christian Maler auf die Finanzprobleme Herzog Friedrich Ulrichs von Braunschweig-Wolfenbüttel, 1615
Beschreibung
Beschriftung/Aufschrift
VS: ALACRITATIS CALCAR LIBERALITAS
RS: CAVTE / CVM PRIVI / C . M.
Material/Technik
Silber, vergoldet
Maße
D. 41 mm, G. 21,16 g
Inventarnummer
[MK 19248]
Gehört zu
Kunstkammer der Herzöge von Württemberg
Münzkabinett
Kunst- und Kulturgeschichtliche Sammlungen
Literatur
- Brockmann, Günther (1985): Die Medaillen der Welfen. Linie Wolfenbüttel. Köln, Nr. 138
- [] (1710): Cimeliarchium seu thesaurus nummorum tam antiquissimorum quam modernorum serenissimi principis Friderici Augusti ducis Wurtembergiae. Stuttgart, S. 135
Links/Dokumente
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