Der hochovale Ringstein aus einem Chalcedononyx ist in einem Ring gefasst und zeigt ein männliches Porträt im Profil. Der Hals ist recht kräftig, das Gesicht ist rundoval. Der Mund ist leicht geöffnet, die Nase hat einen leichten Höcker und ist von der Stirn durch eine leichte Wulst abgesetzt. Das Ohr ist recht groß. Die Haare sind kurz und aus vielen kleinen Sichellöckchen gebildet. Aller Wahrscheinlichkeit nach ist hier ein jugendlicher Herkules gemeint. Eine nahezu exakte Parallele findet sich in Berlin. Beide Stücke, sowie ein ebenfalls vergleichbarer Kameo in Florenz gehen auf einen antiken Herkules-Typ zurück. Das vorliegende Objekt wurde „den 5. Nov. 1830. an d. Kunstkab. übergeben“. Es gehört einer Sammlung von 40 Gemmenringen an, die Königin Charlotte Mathilde (1766-1828) testamentarisch der Kunstkammer vermacht hatte.
[Marc Kähler]
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