Herzog Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel kämpfte im Dreißigjährigen Krieg auf der evangelischen Seite. Im Jahr 1622 konnte er Paderborn erobern und plünderte den dortigen Domschatz. Die liturgischen Geräte und Schreine ließ er einschmelzen, um daraus Taler zu prägen. Diese trugen auf der Vorderseite die Inschrift GOTTES FREVNDT DER PFAFFEN FEINDT. Die Rückseite zeigt einen aus den Wolken gereckten rechten Arm, dessen Faust ein Schwert hält.
Diese „Pfaffenfeindtaler“ dienten zum einen als Zahlungsmittel, vor allem als Sold für die Soldaten Christians, zum anderen waren sie aber auch ein Kommunikationsmittel, um so die katholische Seite zu verspotten.
[Matthias Ohm]
„Pfaffenfeindtaler“ des Herzogs Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel, 1622
Beschreibung
Beschriftung/Aufschrift
VS: CHRISTIAN HERTZ(OG) ZV BRAVNSCHW(EIG) V(ND) LVNENB)URG – GOTTES FREVNDT DER PFAFFEN FEINDT
RS: TOUT AVEC DIEV [Alles mit Gott] 1622
Material/Technik
Silber
Maße
D. 43 mm, G. 29,44 g
Inventarnummer
[MK 23240]
Gehört zu
Kunstkammer der Herzöge von Württemberg
Münzkabinett
Kunst- und Kulturgeschichtliche Sammlungen
Teil von
Neuenstädter Sammlung (2142)
Literatur
- Welter, Gerhard (1971): Die Münzen der Welfen seit Heinrich dem Löwen. Braunschweig, Nr. 1381
- [] (1710): Cimeliarchium seu thesaurus nummorum tam antiquissimorum quam modernorum serenissimi principis Friderici Augusti ducis Wurtembergiae. Stuttgart, S. 97
Links/Dokumente
Vergangene Ausstellungen
- Faszination Schwert ( - )
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