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Landesmuseum Württemberg Kunstkammer der Herzöge von Württemberg Provinzialrömische Archäologie Archäologische Sammlungen [RL402]
Bauinschrift aus Großbottwar (Landesmuseum Württemberg, Stuttgart CC BY-SA)
Herkunft/Rechte: Landesmuseum Württemberg, Stuttgart / P. Frankenstein; H. Zwietasch (CC BY-SA)
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Bauinschrift aus Großbottwar

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Beschreibung

Die Bauinschrift eines Tempels für Apollo und Sirona nennt den Stifter C. Longinius Speratus, einen Veteranen der in Mainz stationierten 22. Legion sowie dessen Frau Iunia Deva und seine vier Kinder.
Die Schlussformel belegt, dass mit der Errichtung des „aedem cum signis“ auf eigenem Grund und Boden ein Gelübde eingelöst wurde. Da es sich bei Apollo und der keltischen Göttin Sirona um Heilgötter handelte, stand dieses wohl in Zusammenhang mit einer Erkrankung der Familie. Die Datierung ins Jahr 201 n. Chr. ist durch die Angabe der amtierenden Consuln gesichert.
Speratus war der Besitzer einer Ziegelei auf dem Gebiet des heutigen Großbottwar; seine Ziegel ließ er mit den Initialen CLSP stempeln.
Die Inschrift wurde 1710 in Großbottwar gefunden, wann und wie sie nach Stuttgart kam, ist nicht bekannt, 1757 war sie bereits dort. Sie ist im römischen Lapidarium ausgestellt.
[Nina Willburger]

Beschriftung/Aufschrift

IN H(onorem) D(omus) D(ivinae) APO[LLI]NI ET SIRONAE
AEDEM CVM SIGNIS C(aius) LONGINIVS
SPERATVS VET(eranus) LEG(ionis) XXII PR(imigeniae) P(iae) F(idelis)
ET IVNIA DEVA CONIVNX ET LON
GINI(i) PACATVS MARTINVLA HILA
RITAS SPERATIANVS FILI(i) IN
SVO POSVERVNT V(otum) S(olverunt) L(aeti) L(ibentes) M(erito)
MVCIANO ET FABIANO CO(n)S(ulibus)

Zur Ehre des Kaiserhauses haben dem Apollo und der Sirona den Tempel mit Bildnissen Gaius Longinus Speratus, Veteran der Legio XXII Primigenia Pia Fidelis, und Iunia Deva, seine Gattin, und ihre Kinder Pacatus, Martinula, Hilaritas, Speratianus auf eigenem Boden errichtet. Sie haben ihr Gelübde froh und freudig nach Gebühr eingelöst als Mucianus und des Fabianus Consuln waren.

Material/Technik

Schilfsandstein

Maße

H. 0,82 m, B. 1,43 m, T. 0,16 m

Literatur

  • CIL XIII (1905): Corpus inscriptionum latinarum. Vol XIII, II, 1. , 6458
  • Kuhnen, Hans Peter (1994): Die Privatziegelei des Gaius Longinius Speratus in Großbottwar. Fundberichte aus Baden-Württemberg, 19/1. , S. 255
  • Kuhnen, Hans-Peter (1991): Neuerwerbungen 1990 der Archäologischen Sammlungen des Württembergischen Landesmuseums Stuttgart. In: Jahrbuch der Staatlichen Kunstsammlungen in Baden-Württemberg
  • Sattler, Christian Friedrich (1757): Geschichte des Herzogthums Würtenberg und dessen angränzender Gebiethe und Gegenden, nach den merkwürdigsten Veränderungen in Staats- Kirchen- und Burgerlichen Wesen von den ältesten Zeiten bis auf das Jahr Christi 1260. Tübingen, S. 145, 171, 179, 186, 188, 22

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