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Museum Ulm Alte Kunst [1932.7494]
Thronende Maria mit Kind (Ulmer Museum CC BY-NC-ND)
Herkunft/Rechte: Ulmer Museum / Ludwig Windstoß, Stuttgart (CC BY-NC-ND)
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Thronende Maria mit Kind

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Beschreibung

Die thronende Maria mit Kind bildet einen grandiosen Auftakt der Sammlung schwäbischer Skulptur des Mittelalters im Ulmer Museum. Als ältestes Bildwerk ist sie von großem historischen Wert und zeigt eine außerordentliche Qualität, wie sie sonst selten bei Marienfiguren dieser Zeit anzutreffen ist. Die Skulptur wurde nach den typischen romanischen Gestaltungsprinzipien angefertigt: Eine geschlossene, blockhafte Form des Körpers, harte Gewandfalten, die sich zum Teil wie ein Ornament über den Körper ausbreiten, das maskenhafte Gesicht von Maria und Christus, das keine Gefühlsregung erkennen lässt sowie das Nebeneinander von Mutter und Kind. Beide sind in den traditionellen Marienfarben Rot und Blau gekleidet. Christus sitzt auf dem Schoß seiner Mutter und hält die rechte Hand zum Segensgestus erhoben. Mit ihrer linken Hand hält Maria ihren Sohn fest und in der anderen hält sie einen kugelförmigen Gegenstand - den Apfel des Paradieses, mit dem Eva Adam verführte. Der Biss in diesen Apfel brachte die Erbsünde über die Menschen. Durch seinen Opfertod hatte Christus die Menschen von dieser Sünde befreit. Maria hatte Christus geboren, dadurch war sie mittelbar an dem Erlösungswerk beteiligt - sie ist die "neue Eva". Während die "alte Eva" das Tor zum Paradies verschlossen hatte, wurde es durch die "neue Eva" wieder geöffnet. Christus selbst erscheint in dieser Darstellung als Verkünder der Heilslehre, die er in Gestalt der Schriftrolle in seiner Linken mit sich führt. Die Schriftrolle als Relikt frühchristilicher Zeit verweist auf einen Marientypus, der nach einem Urbild geschaffen wurde, und zwar das in der Hodegonkirche in Konstantinopel verehrte Marienbild der Hodegetria, das der Legende nach von dem Evangelisten Lukas gemalt wurde.

Material/Technik

Lindenholz; Ergänzungen aus Tannenholz; Reste einer erneuerten Fassung

Maße

H 79 cm; B 22,5 cm; T 27 cm

Literatur

  • Ulmer Museum [Hrsg.] (2012): Auf Augenhöhe. Meisterwerke aus Mittelalter und Moderne. Ulm, S. 44
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Museum Ulm

Objekt aus: Museum Ulm

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