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Museum Ulm Alte Kunst [1981.9139]
Standkruzifix (Ulmer Museum CC BY-NC-ND)
Herkunft/Rechte: Ulmer Museum / Karl-Siegfried Mühlensiep, Neu-Ulm (CC BY-NC-ND)
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Standkruzifix

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Beschreibung

Das Ulmer Standkruzifix ist ursprünglich ein Altarkreuz, das auf einer Altarmensa aufgestellt wurde. Es ist aus zwölf Bergkristallen zusammengefügt, die von einem dicken Draht zusammengehalten werden. In silbervergoldeten Bandagen stoßen die einzelnen Kristallglieder, die mit Kristallmedaillons besetzt sind, aufeinander. Die vierkantig geschliffenen Kreuzarme laufen in eine Dreipassform aus. Wegen seiner wasserklaren Struktur wurde der Bergkristall bereits im Mittelalter als Edelstein geschätzt und galt als Symbol der unbefleckten Reinheit. Der an das Kreuz montierte, mit drei Nägeln befestigte Corpus Christi ist in Silber gegossen und vergoldet und mit seinen überschlanken Proportionen sowie dem sanft geneigten Kopf manieristisch empfunden. Unverkennbar ist der Rückgriff auf gotische Vorbilder, was sich besonders an dem beidseitig ausschwingenden Lendentuch ablesen lässt, das sich exakt punktsymmetrisch wiederholt. Der ursprüngliche Sockel des Kreuzes existiert nicht mehr. Spätestens im 17. Jahrhundert wurde das Kruzifix nach Straßburg gebracht, wo es einen neuen Sockel bekam. Der mit vergoldeten Silberblech beschlagene, geschweifte Komposit-Sockel wirkt mit seinen Akanthusformen ornamentaler als der Rest des Kreuzes. Eine in lila gefärbtes Glas geschnittene Darstellung auf der Vorderseite des Sockels zeigt die Auferstehung Christi. Das Kristallkreuz war zudem mit einer Reihe von bildlichen Darstellungen ausgestattet, die heute nur zum Teil identifizierbar sind. Im linken Medaillon ist eine Figur mit Tierkopf zu erkennen, im oberen Medaillon eine Figur mit Bischofsstab, rechts sieht man eine Figur mit Papstkreuz und die untere Darstellung ist leider zerstört. Wahrscheinlich handelt es hier um die vier lateinischen Kirchenväter Hieronymus, Augustinus, Gregor und Ambrosius, die Verkünder des Evangeliums Christi und Zeugen für die Wahrheit der christlichen Heilslehre.

Material/Technik

Bergkristall; Silber, vergoldet; Holzkern (Sockel)

Maße

H 60,5 cm; B 30 cm

Literatur

  • Ulmer Museum [Hrsg.] (1990): Goldschmiedekunst in Ulm, 15. Jahrhundert bis um 1850. Katalog IV des Ulmer Museums. Ulm, S. 34f.
Karte
Hergestellt Hergestellt
1580
Franz Hoffherr
Ulm
Hergestellt Hergestellt
1690
Bernhard, Johann
Straßburg
1579 1692
Museum Ulm

Objekt aus: Museum Ulm

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