Bei der Errichtung von Wohnhäusern in der Karlsruher Straße in Durmersheim bei Karlsruhe kamen 1959 insgesamt 47 fränkisch-alemannische Gräber aus dem 7. Jahrhundert nach Christus zum Vorschein. Aus einem dieser Gräber stammt auch diese Lanzenspitze, die charakteristisch ist für eine Grabbeigabe im frühen Mittelalter. Wohlhabende Männer, auch zum Beispiel Großbauern, wurden meist mit ihrer vollständigen Waffenausstattung begraben, die, neben einer Lanze, aus einer Spatha, einer Wurfaxt, einem Schild und Pfeilen bestand. Die häufige Beigabe von Waffen in Männergräbern der Merowingerzeit (ca. 500-750) zeigt, dass die Gesellschaft jener Zeit auch in ländlichen Gegenden von Kampf und Krieg geprägt war. Gleichzeitig galten Waffen als Repräsentationsobjekte, die den hohen Rang des Verstorbenen und damit seiner ganzen Familie bestätigten.
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