In einem Waldgebiet oberhalb von Haisterkirch bei Bad Waldsee liegt eine Wallfahrtskapelle, deren Sebastiansreliquie seit der Frühen Neuzeit zahlreiche Wallfahrer anziehen konnte – insbesondere am 20. Januar, dem Feiertag des Heiligen. Das Zeitalter des Dreißigjährigen Kriegs markierte indes einen deutlichen Höhepunkt der Wallfahrt zu Ehren des Hl. Sebastians, der bis heute als Schutzpatron gegen Pest und Seuchen verehrt wird. Im 18. Jahrhundert wurde schließlich eine Kapelle aus Stein errichtet, die den bisherigen Holzbau ablöste.
Dieses Abzeichen in Form eines mehrfach verschlungenen Bands ging aus der Sebastianswallfahrt bei Haisterkirch hervor und weist den Träger als Mitglied der Sebastiansbruderschaft von Waldsee aus, die um 1460 gegründet wurde. Auf dem Avers findet sich ihr Erkennungszeichen: ein Einhorn, das auf einem Pfeilschaft nach links schreitet. Das Ausgabejahr wird mit 1715 angegeben.
Die Erfassung dieses Abzeichens wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg gefördert.
[Nicolas Schmitt]
Abzeichen der Sebastiansbruderschaft aus Waldsee, 1715
Beschreibung
Beschriftung/Aufschrift
Vorderseite: Gravur: 1715; M / G
Rückseite: Gravur: I / ME / PD / TB / T
Material/Technik
Silber
Maße
- Breite
- 30,7 mm
- Höhe
- 31,3 mm
- Gewicht
- 7,96 g
Inventarnummer
[MK 1982-93]
Gehört zu
Münzkabinett
Kunst- und Kulturgeschichtliche Sammlungen
Teil von
Literatur
- [n/a] (1982): Sammlung Doktor Busso Peus, Frankfurt Wallfahrtsmedaillen des deutschen Sprachgebietes. Frankfurt am Main
[Stand der Information: ]